Stilbeschreibung anhand der Presseinfo: „Progressiver Astral-Metal". Huch, ist das ansteckend? MAUDLIN OF THE WELL sind die so ziemlich abgefahrenste DeathMetal-Band, die mir jemals untergekommen sind. Bei dieser Ausnahmeband treffen progressiver Death Metal und Freestyle-Fusion-Metal der Marke MESHUGGAH auf lange psychedelische Passagen, die aus Klangcollagen, sanften und gewöhnungsbedürftigen Guitarakkorden á la SIEGES EVEN sowie sich sanft aufbauenden Melodien bestehen. Der Einsatz von Klarinette, gezupftem Cello und anders gearteten Arrangements lässt sogar einige Male an KING CRIMSON oder FRANK ZAPPA denken. Das Ganze ergibt eine Mischung, der man sich kaum entziehen kann. Selbst Gegner von Death Metal finden genügend progrockige Stellen, um sich diese Scheibe immer wieder anzuhören, denn der Death Metal Anteil der 60 Minuten liegt bei ca. 20%. Minuspunkte gibt es für den ausdruckslosen und einige Mal nicht überzeugenden Gesang während so mancher Ruhephasen. Ist aber nicht weiter schlimm, denn die Arrangements (wie z.B. die Kirchenorgel zu Beginn von The Ferry Man) reißen das locker wieder raus. Fazit: MAUDLIN OF THE WELL verknüpfen Prog Metal, astralen Fusion-Metal, Psychedelic Rock und düsteren Folkrock zu einem höchst interessantem Gemisch. Die ideale Zielgruppe sind Fans progressiven Schwermetalls (z.B. frühe TIAMAT), die auch mit KING CRIMSON, FRANK ZAPPA oder SIEGES EVEN etwas anfangen können. Wem das Ganze zu hart ist, der sollte sich allerdings eher für die MAUDLIN OF THE WELL Scheibe Leaving Your Body Map entscheiden, denn diese Scheibe ist um einiges softer ausgefallen. Im Gegensatz zu Bath ist Leaving Your Body Map nämlich etwas ruhiger ausgefallen, was vor allem Fans von Alben wie TIAMAT's Wildhoney freuen dürfte.
Markus Weis (01.10.2001)