Angesiedelt zwischen traditionellem Heavy Metal und modernen Stilelementen nerven CENTVRION mit zunehmender Dauer immer mehr und sorgen dementsprechend für einen Aggressionsschub nach dem anderen. Mal wird hyper-modern-groovig geschrubbt (VIVA2-Mucke), dann wird oftmals die Geschwindigkeitsaxt ausgepackt, zwischenzeitlich wird in höchsten Tönen rumgekrischen, dann wieder gegrollt und gegrunzt, und generell kann man bei den Italienern nicht mal genau sagen, wo man eigentlich dran ist. Im Vordergrund steht eindeutig eine enorme Aggressivität, hartes Gitarrenriffing dominiert ebenfalls das Geschehen und die „tollen Sangeskünste" wurde ja bereits angesprochen. Die Soli sind allerdings nicht von schlechten Eltern und man merkt, dass die Saitenmeister ihr Handwerk verstehen. Nichtsdestotrotz zählt schließlich der Gesamteindruck und der ist schlicht und einfach beschissen! Oftmals hat man wirklich nur noch den Eindruck, als ginge es ausschließlich um Härte, was ja prinzipiell gar nicht mal so schlecht ist, aber wie diese Härte erreicht wird (Stichwort: Songwriting) lässt doch sehr zu wünschen übrig, was man übrigens am besten an der miserabel gecoverten Version des JUDAS PRIEST Klassikers Riding On The Wind sehen kann, die total gefühllos runtergebrüllt bzw. runtergeschrubbt wird. Eine Kaufempfehlung für die Jester's Leser kann somit leider nicht ausgesprochen werden, und selbst Fans des härtesten Härtegrads werden sich für Hyper Martyrium wohl weniger begeistern können.
Wolfgang Volk (19.02.2001)