Nicht nur in Deutschland oder den USA steigen Uralt-Metal-Zombies aus ihren Gräbern und reformieren sich – selbst in Polen ist das möglich, wie TURBO mit ihrem neuen Album Awatar beweisen. Und diese Scheibe kann kurz und bündig auf den Punkt gebracht werden, denn Awatar ist reinrassiger Heavy Metal, wie man ihn in der ersten Dekade der 80er Jahre x-mal gehört hat. Dummerweise hat die Sache aber einen Haken, und zwar diesen: so reinrassig waschecht die CD auch ist, genauso reinrassig durchschnittlich ist sie! Bei aller Glorifizierung der guten alten Zeit vergessen wir manchmal, dass viele Bands seinerzeit nicht mehr als Mittelmaß waren, und genau das trifft auch auf TURBO bzw. deren Platten zu. Awatar wäre damals 08/15-Metaldurchschnitt gewesen und das ist das Album auch heute! Die Band selbst ist gar nicht mal so übel, wie die gute Coverversion von When A Blind Man Cries (DEEP PURPLE) und die passable Version von BLACK SABBATHs Neon Knights beweisen, aber den eigenen Nummern fehlt jegliche Klasse und tiefere Begeisterungsfähigkeit beim Songwriting. Fazit: streichelt den Nostalgienerv, aber muss man nicht wirklich besitzen.