Ursprünglich als Instrumentalalbum angedacht baute Mastermind Arjen Lucassen (AYREON) nach der Entdeckung der erst 14jährigen (!) Astrid van der Veen alles nochmals um, und veröffentlicht nun unter dem Namen AMBEON (setzt sich zusammen aus "ambient" und "AYREON") die vorliegende Fate Of A Dreamer CD, die wohlgemerkt nur ein kleines bisschen an den typischen AYREON Stil erinnert. Im Vordergrund der Scheibe steht ein extrem elektronischer Sound, welcher den modernen Part zur leicht folkloristischen Stimmung bestimmt. Und damit hätten wir auch schon die beiden Hauptfaktoren genannt: Electonic Sound und eine leicht folkloristische Grundstimmung. Das Ganze wurde von Arjen erwartungsgemäß anspruchsvoll aber rauch eingängig in Szene gesetzt, und auf Angeber-Fuddeleien oder mega-komplexen Strukturen wird natürlich ebenfalls verzichtet. Wie immer legt Arjen absolute Priorität auf ein flüssiges, kompaktes Gesamtbild, in dem die Stimme von Astrid eindeutig dominiert. Tja, und nun die Frage aller Fragen: ist AMBEON genauso genial wie AYREON und kann man die Scheibe beruhigt weiterempfehlen? Diese Frage kann so aber nicht allgemein beantwortet werden ... weder negativ noch positiv, weil AMBEON einfach "anders" klingt. Fakt ist, dass Fate Of A Dreamer ziemlich gewöhnungsbedürftig ist und mit Metal nichts am Hut hat, und selbst die eingefleischten Progger sollten ein ordentliches Maß an Electronic-Vorlieben mitbringen (oder zumindest verdammt "open-minded" sein), um AMBEON vorurteilsfrei begegnen zu können. Denn wenn man eine solche Vorliebe nicht hat (bzw. nicht unbedingt "open-minded" ist) könnte im Laufe des Anhö-rens durchaus eine leichte Angenervtheit eintreten, zumal die Gesangslinien von Astrid ebenfalls nicht unbedingt jedermanns Sache sein dürften. Klasse und Ausstrahlung hat die CD mit Sicherheit, aber wie bereits gesagt sind die Sounds extrem elektronisch und nur wer damit etwas anfangen kann, sollte in Fate Of A Dreamer reinhören und sich sein eigenes Urteil bilden. Auf eine Bewertung wird in diesem Fall übrigens ausnahmsweise verzichtet, weil das subjektive Empfinden der Fans hier sehr stark auseinander gehen dürfte.