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Catch The Rainbow - A Tribute To Rainbow
(Sanctuary Records) 60,52 min

Ein Tribute Album an die vielleicht beste Band der 70er Jahre herauszubringen, ist ein ebenso löbliches und berechtigtes als auch mutiges Unterfangen, denn jedem Mitwirkenden muß im Prinzip von Anfang an klar sein, daß man die Genialität des Duos Blackmore/Dio nie und nimmer erreichen kann. Um so erfreulicher ist dann aber der äußerst gelungene Opener Kill The King, der komplett am Original angelehnt ist und diesem verdammt nahe kommt. Dann geht's allerdings etwas bergab: Sixteenth Century Greensleeves ist zwar auch noch recht ordentlich geworden, aber wie limitiert das gesangliche Können von Henne Basse im Vergleich zum Sangesgott Ronnie James Dio ist, wird am besten am RAINBOW Meisterwerk Stargazer deutlich, dessen Ausstrahlung keine Sekunde lang erreicht wird. Basse ist mit Sicherheit ein guter Sänger - mehr aber auch nicht, und ein solches Qualitätssiegel ist im Vergleich zu Dio etwa so, als stellt man einen Corsa neben einen BMW Z1. Besser kommt Henne demzufolge mit I Surrender und Spotlight Kid zurecht, wobei das auch bei weitem nicht so schwer ist, weil diese Songs aus der Feder und dem Stimmorgan des Blödmanns Joe Lynn Turner stammen (der RAINBOW Anfang der Achtziger Jahre regelrecht kaputt gemacht hat). Als Gitarrist überzeugen lediglich die Gastmusiker Henjo Richter (GAMMA RAY) und Michael Weikarth (HELLOWEEN), die auf Kill The King bzw. Eyes Of The World dem fulminanten Gitarrenspiel Blackmores recht nahe kommen; für den eigentlichen CATCH THE RAINBOW Gitarrero Guido Bungenstock gilt analog dasselbe wie für Henne Basse: gut, aber nicht überragend. Fazit: ein typisches Tribute Album mit Licht und Schatten, das im Großen und Ganzen recht ordentlich geworden ist und das man haben kann, aber auf der anderen Seite nicht unbedingt haben muß ... es geht halt nichts über das Original und im Falle von RAINBOW sowieso nicht.
8 Punkte - Wolfgang Volk (13.07.2000)