KENZINER aus Finnland, das sind vier junge Musiker inkl. eines klassik-beeinflußten Bandleaders, die sich musikalisch im Symphonic Metal mit leichten progressiven Einflüssen angesiedelt haben. Demzufolge gilt hier das Motto "YNGWIE MALMSTEEN meets SYMPHONY X", was die Mucke der Finnen wohl am besten auf den Punkt bringt. Und wie bei einer solchen Mischung nicht anders zu erwarten polarisieren KENZINER extrem schnelle Uptempo-Nummern mit vereinzelten Balladen/Halbballaden, die allesamt technisch auf höchstem Niveau liegen, aber andererseits relativ wenig Abwechslung bieten, da die Stücke sich alles in allem gesehen doch ziemlich ähneln. Ausnahme hierbei ist der überragende 10 Minuten Abschluß-Titeltrack The Prophecies, auf dem Mastermind Jarno Keskinen und seine Jungs sämtliche Tugenden ihrer Fähigkeiten unter einen Hut bringen und in ihrer ganzen Breite voll ausschöpfen. Das musikalische Zentrum sämtlicher KENZINER Kompositionen besteht wie schon auf dem Debüt Timescape aus dem filigranen und mit klassischen Zitaten getränkten Gitarrenspiel von Jarno Keskinen (der spieltechnisch durchaus mit Yngwie J. Malmsteen verglichen werden kann) sowie der kraftvolle Stimme von Sänger Stephen Fredrick, bei dem teilweise Erinnerungen an Russell Allen (SYMPHONY X) aufkommen. Auch insgesamt erinnert KENZINERs Musik stark an die Band des amerikanischen Symphonic-Speed-Meisters Michael Romeo, wobei nochmals anzumerken ist, daß The Prophecies - ähnlich wie Twilight In Olympus - relativ wenig Abwechslung bietet und geschwindigkeitstechnisch oftmals das gleiche Tempo fährt. Sieht man von diesem kleinen Mängel ab, ist das Album aber insgesamt durchaus empfehlenswert und wer schon immer auf SYMPHONY X gestanden hat, der sollte auch KENZINER unbedingt einmal ein Ohr leihen.