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Final Virus - Mirror
(Shock/Carlton) 56,51 min

Als erstes springt mir ein Titel ins Auge: Epithaph?! Die covern gleich zweimal (!) auf ihrer CD Epitaph - DEN KING CRIMSON-Klassiker? Das muß sofort überprüft werden! Gesagt, getan - und entgegen schallt mir eine absolut geniale Variante meines KING CRIMSON Faves. Ist das Original mit seiner sanften, melancholischen, Mellotron-durchtränkten Grundstimmung für mich einer des besten Songs, die überhaupt je geschrieben wurden, so zaubern FINAL VIRUS eine düstere, atmosphärische, kraftvolle Variante aus dem Hut. Noch völlig weggetreten stelle ich die zweite Version ein - da ist die ausdrucksstarke Stimme von Uwe Pröckl Stimme etwas zugunsten der Instrumentierung in den Hintergrund gerückt, aber auch seeehr gut! Nach diesen beiden Perlen haben FINAL VIRUS bei mir schonmal einen Stein im Brett, allerdings muß ich zum Rest der Platte sagen, daß er wohl ebenso genial wie gewöhnungsbedürftig ist. Daß wir es hier mit hervorragenden Musikern zu tun haben, steht außer Zweifel, aber was sie da fabrizieren ist mehr Kunst als Musik. Ich sehe jetzt die Frickelfans schon aufhorchen, muß sie aber enttäuschen, denn die Mucke ist zwar wahnwitzig, hat aber mit dem üblichen Prog-Gefrickele nichts zu tun. Ich würde es überhaupt nicht Prog nennen. Eher ... hm ... naja, „Kunst" eben. Jeder Song unterscheidet sich völlig von den anderen, mal wird kräftig losgerotzt, mal mit gekonntem Augenzwinkern herumgespielt. Sehr eingängig ist es aber durchgehend, also laßt Euch auch von der Beschreibung „Kunst" nicht in die Irre führen. Selten ein Album gehört, das dermaßen variabel und doch gleichzeitig so tight ist. Ich kann es nicht besser beschreiben, Ihr müßt selber reinhören!
12 Punkte - Erik Gorissen (12.02.2000)