Wie unzählige andere Bands, behaupten auch PRIMAL FEAR, ihr neuestes Album sei ausgereifter und aggressiver als die vorherige Scheibe, und wie bei 99% der besagten anderen Bands ist dieses Statement totaler Quatsch. Aber das ist auch gut so, denn bereits das selbstbetitelte Debüt
Primal Fear war erstklassiger Heavy Metal in Reinkultur und warum sollte man so etwas schließlich ändern? Genau wie das Erstlingswerk kann man
Jaws Of Death als eine Mischung aus GAMMA RAY, JUDAS PRIEST und SINNER beschreiben, was wohl keiner weitergehenden Erklärung bedarf. Schnell, hart und dennoch immer melodisch werden hier 12 neue Songs souverän heruntergespult, wobei die Gitarren wie immer sekundär im Vordergrund stehen und die über allem thronenden Vocals von Ralf Scheepers sehr gut unterstützen. Auf die einzelnen Songs konkret einzugehen erübrigt sich im Prinzip ... mal klingen sie mehr nach GAMMA RAY (z.B.
Fight To Survive) und mal mehr nach den JUDAS Jüngern Glenn Tipton/K.K. Downing (man beachte beispielsweise das Riffing auf
Jaws Of Death). Also alles in allem eine runde Sache, die genau das hält, was man sich von PRIMAL FEAR versprochen hat. Auf die einzigen beiden negativen Faktoren soll jedoch an dieser Stelle auch hingewiesen werden: zum einen klingt
Jaws Of Death vielleicht sogar zu rund, denn ab und zu vermißt man ein paar Überraschungsmomente, die ein ganz großes Album auszeichnen; und zum anderen ist die megalangweilige Schlagzeugarbeit von Klaus Sperling zu erwähnen, die solchen Überraschungselementen gar keinen Platz läßt. Sorry, aber von einem wirklich guten Drummer darf man mehr erwarten als stumpfes Durchholzen und einfallsloses Takthalten. Siehr man von diesen beiden Mängeln jedoch ab, ist
Jaws Of Death das erwartet gute Album geworden, das nahtlos an dem Vorgänger/Debüt anschließt.