Angeblich soll
Agitation der legitime Nachfolger zu
Master Of Puppets von METALLICA sein, und tatsächlich sind gewisse Anleihen an die einstigen Metalkönige aus San Francisco auch vorhanden, was gleich zu Beginn bei
Negative deutlich wird. Alles in allem ist diese Behauptung aber doch sehr an den Haaren herbeigezogen, denn AM I BLOOD klingen eigentlich viel zu eigenständig und zu modern, als daß man sie unbedingt als Plagiat von einer einzigen Band festnageln kann. Die Finnen verstehen es vielmehr, die Power und das Riffgewitter der Achtziger mit dem aggressiven Sound der 90er zu verbinden, ohne dabei übermäßig trendy zu klingen. Zu loben sind die catchy Refrains, die sich sehr schnell ihre Wege in die Gehörgänge bahnen; auf der anderen Seite ist der Großteil des Songmaterials noch ausbaufähig. Schmerzlich vermißt wird vor allem der wütende Idealismus, der das Blut erst richtig zum kochen bringt. Irgendwie kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, daß beim Songwriting analytisch zu Werke gegangen worden ist, d.h. es scheint so, als habe man den Markt genau studiert und dann ein Album konkret auf den Geschmack der größten Käufergruppe innerhalb des Metals hin geschrieben. Dieser Eindruck kann natürlich täuschen, aber nichtsdestotrotz ist
Agitation zu durchdacht und zu kalt für diese Art von Musik ausgefallen.