Hmm ... das Debütalbum des ehemaligen DREAM THEATER Keyboarders Kevin Moore war ja noch eine echte Mega-Sensation, daher verwundert es doch ein bisschen, dass der lang erwartete Nachfolger You Go Now absolut keine Überraschung ist. Kevin macht schlicht und einfach da weiter, wo er mit Dead Air For Radios aufgehört hat, aber leider muss man feststellen, dass You Go Now zu keinem Zeitpunkt die Spannung des Debüts erreicht. Klar, am Anfang ist man von der sphärischen Keyboard-Atmosphäre noch gefangen, aber im weiteren Verlauf ändert sich nichts, so dass im Endeffekt das Gesicht beim Zuhören immer länger wird. Natürlich haben auch die späteren Songs tiefes Feeling und Atmosphäre (ähnlich wie seinerzeit Space Dye Vest des Traum Theaters), aber wenn man davon geradezu bombardiert und vor allem überhäuft wird, dann setzt genau der gegenteilige Effekt ein: man wird eher ein wenig angeödet, ermüdet und im Extremfall teilweise sogar angenervt. Diese Worte mögen jetzt möglicherweise im Widerspruch zum Dead Air For Radios-Review stehen (wo Kevin im Jester's News seinerzeit sogar die Höchstpunktzahl bekommen hat), aber es ist nicht nur der fehlende Überraschungseffekt, der You Go Now vom Debüt unterscheidet – es ist auch wie bereits gesagt die Spannung/Atmosphäre, die auf You Go Now zu eindimensional ist. Trotzdem gilt: wem Dead Air For Radios gefallen hat, der wird auch You Go Now mögen, obwohl die große Begeisterung vermutlich ausbleiben wird. P.S.: Das Unterschreiten der 40 Minuten-Grenze ist ebenfalls eine ziemliche Enttäuschung, deshalb wird hier auch keine zweistellige Punktzahl vergeben.