Wie nur sehr wenige Bands verkörpern CAIRO erstklassiges technisches Können mit abwechslungsreichen Songstrukturen und unterschiedlichen Ausdrucksfacetten, und genau diese Trademarks kommen auch auf dem neuen Album Time Of Legends wieder einmal zum Vorschein. Die Insider unter den Prog Rock Fans dürften die Gruppe ohnehin kennen und wissen, was sie erwartet, aber wer den Namen CAIRO noch nie gehört haben sollte und sich dennoch zu den Prog Fans dazu zählt, der sollte sich sowohl das aktuelle Album als auch die beiden Vorgänger Cairo und Conflict And Dreams unbedingt vormerken, weil die Amis in der Tat zu den führenden US Progressive Vertretern der Gegenwart gehören. Die Nummern auf Time Of Legends sind relativ eingängig gehalten, glänzen aber nach wie vor durch exzellente Spieltechnik und filigranen Feinheiten, die man teilweise erst bei näherem Zuhören entdeckt und teilweise auch deutlich erkennbar dargelegt werden, ohne aber zu sehr in Angeberei auszuarten. Und da speziell im Prog-Bereich ja auch auf die Spielzeiten der einzelnen Songs geachtet wird, sei an dieser Stelle noch kurz angemerkt, dass von den sieben Tracks der Scheibe lediglich zwei Stücke die fünf-Minuten-Grenze unterschreiten. Der Härtegrad liegt deutlich unter dem Genre des Prog Metal, so dass auch die „Weicheier" unter den Fans beruhigt aufatmen können, und die dominierenden Instrumente sind (wie beim Prog fast schon obligatorisch) Gitarre und Keyboards. Das einzige, was noch ein bisschen fehlt, ist der allerletzte Kick, der einem den Mund vor Begeisterung offen stehen lässt, aber bei vielen Fans wird auch das möglicherweise der Fall sein, so dass unterm Strich einfach eine beruhigte Kaufempfehlung für die entsprechenden Fans dabei herausspringen muss.