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Michael Pinnella - Enter By The Twelfth Gate
(InsideOut Music) 44,23 min

Der Posten eines Keyboarders kann unter Umständen schon ein bisschen frustrierend sein - vor allem dann, wenn man als kreativer Kopf durchaus beim Songwriting beteiligt ist. Nichtsdestotrotz stehen dann meistens Sänger und Gitarrist im Vordergrund, und der Tastenmann muss sich mit der Rolle im Hintergrund zufrieden geben. Und sofern man ein starkes Ego hat, dann kann das auf die Dauer schon auf die Nüsse gehen. Welche Möglichkeiten hat man aber nun, sich in den Vordergrund zu spielen? Innerhalb einer starken Band - keine! Also muss man andere Wege beschreiten, und dafür eignet sich ein Instrumental-Soloalbum wohl am besten, denn da kann man sich alles auf den Leib schreiben, der Klassik frönen (sofern man sich dafür begeistert) und mit seinen technischen Fähigkeiten angeben. Alles bisher Geschriebene sind reine Vermutungen, und ich weiß nicht, ob solche Hintergründe auch auf den SYMPHONY X Keyboarder MICHAEL PINNELLA zutreffen, aber möglich wäre es. Über den Sinn und/oder Unsinn eines reinen Instrumentalalbums wurde schon des öfteren philosophiert, und die Crux der meisten Instrumentalscheiben trifft auch auf Enter By The Twelfth Gate zu. Bei den ersten zwei/drei Songs macht das Zuhören ja noch Spaß, weil die Nummern auch gut geschrieben sind, aber auf Dauer geht einem das penetrante Keyboard-Geklimper doch immer mehr auf die Nerven. Was man halt vermisst - und damit wären wir wieder bei der Frage nach dem Sinn eines solchen Albums angelangt - ist Gesang, der nun mal fast immer das berühmte Pünktchen auf dem i ist. Außerdem ist Enter By The Twelfth Gate eine Scheibe, bei der die Tasteninstrumente absolut dominieren, und Gitarren vergebens zu suchen sind. Muss das sein? Um diesem Album wirklich Gefallen abgewinnen zu können, muss man schon ein manisch-besessener Tastenfetischist sein, und das sind wohl die wenigsten Fans. Last not least erübrigt sich wohl der Hinweis, dass MICHAEL PINNELLA auf Solopfaden rein gar nichts mit SYMPHONY X gemein hat ... Fans dieser Band werden mit der CD höchstwahrscheinlich überhaupt nichts anfangen können. Fazit: gute Technik, aber auf Dauer einfach nervend, daher kann einfach keine gute Bewertung vergeben werden.
2 Punkte - Wolfgang Volk (22.10.2004)