[Übersicht der Berichte]
Scanner / Omen / Fates Warning
Live in Offenbach/Hafenbahn, 21.06.97
Abwechslung und Mucke vom Feinsten war am 21.06.97 in der Offenbacher Hafenbahn angesagt. Mit dem Package SCANNER/OMEN/FATES WARNING sollte dieses Konzert doch ein "Muß" sein, sowohl für Power Metal Fans als auch für Progressive Metal Anhänger. Um so enttäuschender war es dann, daß die Halle nur zu zwei Dritteln gefüllt war. Das kann eigentlich nur auf die relativ kurzfristige Touränderung zurückzuführen sein, ansonsten wäre das Konzert sicher ausverkauft gewesen. 

SCANNER eröffneten den Gig um 20.00 Uhr und spielten neben einigen älteren Songs überwiegend Material der neuen CD. Mit einem sehr guten, wenn auch zu lauten Sound, kam der wuchtige und zeitlose Metal hervorragend rüber. Besonders erwähnenswert ist der Sänger, der sehr nach Kai Hansen klang, aussah wie der kleine Bruder von Klaus Meine und von der Bühnenshow extrem an Ronnie James Dio erinnerte - geil. Nach dem Auftritt von SCANNER durfte man sehr gespannt sein, wie OMEN mit neuem Sänger auftreten würden. Um es vorweg zu nehmen: Die Band überzeugte vollauf. Mit einem ebenfalls sehr guten Sound war für die nächsten 45 Minuten Power pur angesagt. Bei einer guten Mischung aus alten und neuen Songs waren die Höhepunkte des Gigs sicherlich Battle Cry, Dragon's Breath und vor allem Teeth Of The Hydra vom besten OMEN Album The Curse. Auch bei diesen alten Kultsongs blieben die befürchteten Rufe nach J.D. aus, da der neue Sänger auch diese Lieder fast originalgetreu singen konnte.

Um 22.00 Uhr war es dann endlich soweit. FATES WARNING eröffneten ihren Set mit A Pleasant Shade Of Gray, das komplett an einem Stück durchgezogen wurde. Bereits beim ersten Ton war die Stimmung in der Halle fantastisch. Mit dem wohl besten Sound, den ich je live gehört habe, konnten FATES WARNING dann auch nur noch gewinnen. Neben der nicht weiter zu erwähnenden Klasse der Musik (super, brillant, genial...) ergänzte sich auch die Bühnenshow der einzelnen Musiker hervorragend. Joey Vera war immer in Bewegung, Jim Matheos wirkte wie gewohnt absolut souverän und Blickfang Ray Alder strahlte unglaubliches Charisma aus. Was Marc Zonder wieder einmal an der Schießbude ablieferte ist einfach ohne Worte. Man stellte sich hier unweigerlich die Frage: Wer ist eigentlich Mike Portnoy? Die Zugabe-Rufe im achten Teil von A Pleasant Shade Of Gray wurden dann vom restlos begeisterten Publikum übernommen, was Ray sichtlich freute. Nach diesem fast einstündigen Song folgten jedoch leider nur noch vier Lieder von den Alben Parallels und Inside Out: Life In Still Water, The Eleventh Hour, We Only Say Goodbye und Monument. Von Perfect Symmetry und No Exit wurde nichts zum Besten gegeben - schade. Nichtsdestotrotz war dieses Konzert ein echtes Erlebnis, einziger Wermutstropfen war die mit 85 Minuten zu kurze Spieldauer.
Wolfgang Volk (01.09.1997)